Falken gegen Großsachen: Dramatische letzte drei Minuten
Um das Positive einmal ganz nach vorne zu stellen muss man deutlich feststellen: Der Weg zu den Handballern der HSG Bieberau-Modau lohnt sich, der Unterhaltungswert ist riesig groß, auch wenn das Ergebnis im Auftritt gegen den TV Großsachsen am Ende etwas anderes aussagt. Bei der völligst vermeidbaren wie vor allem überflüssigen 29:30-Niederlage gegen die Nordbaden, sollten die letzten drei Minuten wie bereits auch schon in der Partie gegen den TV Gelnhausen unvergessen bleiben. Bis dahin hatten die 610 Zuschauer eine recht offene Begegnung gesehen, die meist die Gastgeber in Führung sahen. Bereits nach 38 Sekunden verhalten in der Halle die Anfeuerungsrufe der Falkenfans, denn Jonas Ahrensmeier knickte mit dem Knöchel um und musste bereits frühzeitig das Parkett verlassen. Nun hoffen alle Spieler, Fans und Verantwortlichen, dass seine Verletzung nicht so schwer ist wie es aussah, als er von Spielern gestützt das Spielfeld verlassen musste.
Die Spieler von Gästetrainer Stefan Pohl erwischten den besseren Start und führten schnell mit 2:0, doch dann kamen die Gastgeber immer besser zurecht. Es entwickelte sich eine spannende Partie, keine Mannschaft gab einen Zentimeter Hallenboden frei. Vor allem Robin Büttner und auf Großsachsener Seite Jan Triebskorn, sorgten für Tempo und schnelle Tore. Zur Halbzeit führten die Gastgeber mit 16:14. Das enge Spiel änderte sich auch zu Beginn der zweiten Halbzeit nicht, nach 38 Minuten stand es 19:19. Dann zogen die Spieler von Trainer Thorsten Schmid das Tempo an und führten nur fünf Minuten später nach drei Treffern von Robin Büttner und Janko Kevic mit 23:19. Es sah so aus, als ob der Sieg möglich wäre. Gästetrainer Stefan Pohl brachte Routenier Philipp Schulz in die Partie, der sich mit drei Treffern bestens einschoss. Und doch gelang es den Bieberauern wieder, die Partie in ihre Richtung zu lenken. Nach 53 Minuten führten die Gastgeber mit 28:24, doch es sollte nicht reichen.
Es standen 57:09 Minuten auf der Uhr, als Janko Kevic beim Stand von 29:27 zum Siebenmeter antrat und den Ball in Richtung Keeper Henrik Richter warf. Doch statt eines Treffers in dessen Kasten, traf er voll den Kopf des Keepers. Folgerichtig gab es Rot für den Kroaten und im Gegenzug noch dazu eine weitere Zweiminutenstrafe gegen Robin Marquardt und einen Siebenmeter. Mit Vier gegen Sechs ging es in die letzten beiden Spielminuten und doch hatten es die Bieberauer 17 Sekunden vor Schluss in der Hand, den Siegtreffer zu erzielen. Jetzt selbst in Überzahl brachten sie den Ball nicht im Tor unter und mit der Schlusssirene erzielte Philipp Ulrich zurecht den 30:29-Siegtreffer für die Gäste. Wie schon gegen Gelnhausen verwarfen die Gastgeber den Sieg in den letzten drei Minuten. Da halfen auch zwei gehaltene Siebenmeter von Saad Khan nicht. Er kam direkt von der Bank und hielt zwei Bälle vom Punkt hintereinander. Das war große Klasse. (pfl)
HSG Bieberau/ Modau: Juzbasic, Khan, Dambach 2, Büttner 9/ 4, Buschmann 4, Rivic 1, Kevic 4/2, Lebherz, Marquardt, Ahrensmeier, Brandt 3, Eisenhuth, Bettin 7.
TV Großsachsen: Boudgoust, Richter, Kernaj, Triebskorn 7/3, Schulz 4, Schneider, Kadel, Straub 2/2, Kehlenbach 1, Reisig 3, Buschsieper 2, Hildebrand 4, Ulrich 6.
Siebenmeter: 7/6 – 8/5
Zeitstrafen: 6 – 3 plus Rote Karte für Janko Kevic/ HSG Falken
Schiedsrichter: Rico Hochstein/ Julian Wiedenmann
Zuschauer: 610